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Tipps zur Gründung eines SFZ

Tipps zur Gründung eines Schülerforschungszentrums

Ein SFZ aufzubauen erfordert Zeit, Geduld und ein engagiertes Team – aber es lohnt sich!  

Folgendes hat sich in der Gründungsphase bewährt:   

  • Reflektieren Sie Ihre Motivation für die Gründung eines SFZ. Was treibt Sie an und welche Ziele verfolgen Sie? Sich der eigenen Beweggründe bewusst zu sein ist eine gute Voraussetzung dafür, auch andere von Ihrem Vorhaben zu überzeugen, beispielsweise Sponsoren oder Träger. Bringen Sie Ihre Motivation zu Papier. Das kann später dabei helfen, ein Konzept für Ihr SFZ zu entwickeln. 

  • Prüfen Sie, ob eine Anbindung an bereits vorhandene MINT-Initiativen möglich ist. Eine Übersicht von regonalen und überregionalen MINT-Initiativen finden Sie beispielsweise über MINT-RegionenMINT-Cluster oder auf unserer Website. Wer ist bereits aktiv oder könnte ein möglicher Kooperationspartner bei der Gründung eines SFZ sein? Informieren Sie sich auch über die regionalen bildungspolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Ihrem Bundesland. Der Deutsche Bildungsserver führt eine Liste der Kultusministerien in Deutschland.  

  • Zusammen lässt sich mehr erreichen: Bilden Sie ein kleines Team aus engagierten Menschen, um ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten. Das Team setzt sich idealerweise aus Vertreterinnen und Vertretern der Kommune, des Landkreises und der regionalen Bildungseinrichtungen zusammen. Treffen Sie sich regelmäßig, um sich gemeinsam über Fortschritte auszutauschen und zu freuen. Besprechen Sie dabei auch die didaktische Vorgehensweise mit engagierten Fachkräften: Welche Lernkonzepte möchten Sie integrieren? (Stichwörter: kreatives, forschendes Lernen, Projektarbeit, individuelle Förderung) Reflektieren Sie dabei auch, mit welchem Selbstverständnis die Projektbetreuenden ihre Rolle ausfüllen. Nutzen Sie das erarbeitete Konzept als Grundlage für erste Überlegungen zu einem Leitbild für Ihr zukünftiges SFZ.  

  • Definieren Sie Ihre Zielgruppe: Welche Altersgruppe wollen Sie ansprechen, beispielsweise bereits ab der 3./4. Klasse, ab der 5. Klasse oder erst ab der 7. Klasse? Wie erreichen Sie Ihre Zielgruppe (über Lehrkräfte, Eltern, MINT-Initiativen, Jugendinitiativen)? Für welche Zielgruppen gibt es bereits Angebote in der Region? Möchten Sie auch Angebote für Berufsschülerinnen und -schüler und Auszubildende machen und eventuell Lehrkräftefortbildungen anbieten? Eine sinnvolle Ergänzung der bereits vorhandenen Angebote durch neue Zielgruppen und/oder Themenschwerpunkte hat sich in der Praxis bewährt. Beachten Sie bei der Angebotsplanung auch das Einzugsgebiet und die Verbindungen des öffentlichen Nahverkehrs, um eine gute Erreichbarkeit des SFZ für möglichst viele Kinder und Jugendliche zu gewährleisten. 

  • Fangen Sie klein an: Gründen Sie beispielsweise zunächst eine Forscher-AG an einer Schule oder starten Sie mit einem kleinen Angebot. Suchen Sie frühzeitig den Kontakt zu Schulen (auch nicht-gymnasiale Schulformen und berufliche Schulen) in Ihrer Region. Heben Sie in der Kommunikation mit Schulen den Mehrwert einer Zusammenarbeit mit Ihrem SFZ für die Schulen hervor. Sind die ersten Erfahrungen gesammelt, lässt sich das Angebot besser ausbauen und auch potenzielle Kooperationspartner sind leichter zu gewinnen, weil die Erfolge sichtbar sind. 

  • Streben Sie vielfältige Kooperationen an. Gehen Sie neben Schulen auf Kommunen, lokale Politik, Industrie- und Handelskammern, Vereine, Hochschulen, Wirtschaft sowie Unternehmen und regionale wirtschaftliche Vertreter zu. So können Sie zum einen Ihren Teilnehmenden den Zugang zur Wirtschaft und Wissenschaft ermöglichen und zum anderen potenzielle Nachwuchskräfte mit Arbeitgebern zusammenbringen. Stück für Stück bauen Sie sich auf diesem Wege ein regionales Unterstützernetzwerk auf. 

  • Informieren Sie sich, welche die geeignete Rechtsform für Ihr SFZ ist, und überlegen Sie, wer die Trägerschaft des SFZ übernehmen kann. Viele der im Netzwerk Schülerforschungszentren vertretenen SFZ sind als eingetragene Vereine organisiert, manche als gGmbH oder als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Trägerschaft kann von einer oder mehreren Institutionen übernommen werden. 

  • Prüfen Sie, welche finanziellen und personellen Ressourcen vorhanden sind. Wenn Sie keine finanziellen Ressourcen haben, lassen Sie sich nicht entmutigen und starten Sie mit einem niedrigschwelligen Angebot. Sind beispielsweise die Räumlichkeiten in Schulen oder Hochschulen vorhanden? Möglicherweise können Sie Lehrkräfte oder Lehramtsstudierende bereits während ihrer Ausbildung in die Arbeit des SFZ als Mitarbeitende zu integrieren. Konzentrieren Sie sich dabei nicht auf Studierende der MINT-Fakultäten, sondern sprechen Sie auch Lehramtsstudierende mit MINT-Schwerpunkt an.  Bisweilen finanzieren Kultusministerien Personal und Sachmittel können von Unternehmen in der Region eingeworben werden.  

  • Klären Sie Versicherungsfragen und Aufsichtspflichten. Sie benötigen beispielsweise eine Unfallversicherung für Teilnehmende und Mitarbeitende sowie eine Betriebs-/Vereinshaftpflichtversicherung für Ihr SFZ. Hier finden Sie weitere Hinweise zu Versicherungsfragen und Sicherheitsaspekten. Zusätzlich können Sie sich beim LernortLabor – Bundesverband der Schülerlabore e. V. über Versicherungspakete für Schülerforschungszentren informieren.  

Weitere Tipps: 

  • Erkundigen Sie sich nach alternativen Fördermitteln wie Fonds und Preisen.  Als Beispiele seien hier der Konzeptwettbewerb Schülerforschungszentren oder VDI Technikfonds genannt. 

  • Überlegen Sie, ob Sie auch interdisziplinäre Themenschwerpunkte anbieten möchten, die sich nicht auf Schulfächer beschränken. Dazu zählen beispielsweise Astronomie, Robotik oder Umwelt- und Klimaschutz. Nutzen Sie dabei die fachliche Expertise Sie selbst, Ihr Team und Ihre Kooperationspartner mitbringen.   

  • Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Service- und Vernetzungsstelle für Schülerforschungszentren